Geschichte unnd Historisches zur Insel Sylt

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Steingrab, Harhoog Keitum | ©: Antje Lindert-Rottke - Fotolia

Eine erste Blütezeit erlebte die Insel Sylt in der ausgehenden Steinzeit, als das milde Klima vor allem bäuerliche Familien anzog. Noch in der Bronzezeit war die Bevölkerung relativ wohlhabend, wie reiche Grabfunde belegen. Nach dem Klimaoptimum um Christi Geburt wanderten jedoch viele Einwohner ab, allerdings nicht vollständig. So existierte im fünften nachchristlichen Jahrhundert wohl ein bedeutender Hafen im Westen der Inseln, von dem Aus der Legende nach die Angeln zu einem Feldzug gegen die Kelten aufbrachen.

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Leuchtturm in Hörnum auf Sylt | ©: Konrad Weiß - Fotolia

Sankt Severin in Keitum auf Sylt  / Bild 17192351
Sankt Severin in Keitum auf Sylt | ©: Martina Berg - Fotolia

Knut der Große soll um 1020 die Keitumer Kirche an der Stelle eines früheren Heiligtums zu Ehren des germanischen Gottes Odin errichtet haben. Ab 1100 gehörte diese zum Kloster Odensee.

Im Laufe der Jahrhunderte war Sylt immer wieder dem Toben des Meeres ausgesetzt und verlor große Landflächen. Deshalb wurden immer wieder Anstrengungen unternommen, die Küste vor Erosion und Sturmfluten zu schützen, etwa durch die Aufschüttung von Sand vor der Küstenlinie. Ebenso war die Insel immer wieder ein Zankapfel zwischen dem dänischen Königreich und deutschen Herrschern, etwa 1422, als hundert Sylter Seeleute in Hamburger Gefangenschaft gerieten, nachdem die Hansestadt eine dänische Flotte angegriffen hatte.

Während die Landwirte, die dem kargen Boden der Insel die Ernte abrangen, oft in großer Armut lebten, brachten die Austernzucht, die Seefahrt und der Walfang im 17. und 18. Jahrhundert zumindest einen bescheidenen Wohlstand auf die Insel.

Die Zeit als Spielball der großen Mächte endete mit dem Dänisch-Deutschen Krieg, denn 1866 fiel Sylt endgültig an Preußen und wurde der Provinz Schleswig-Holstein zugeschlagen. Nun kam auch allmählich Wohlstand auf die Insel, denn die ersten Kurgäste entdeckten Sylt als neues Ferienparadies. Schon bald war Westerland in der Society beliebter als die früheren Trendbäder Wyk und Büsum.

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Keitum auf Sylt mit Kirche | ©: Thorsten Schier - Fotolia

Den Ersten Weltkrieg überstand Sylt unbehelligt, obwohl das deutsche Militär eine sogenannte Inselwache auf Sylt eingerichtet hatte. Eine überwältigende Mehrheit der Sylter sprach sich nach dem Krieg für einen Verbleib in Deutschland aus, allerdings brachten die neuen Grenzen in Europa einige Komplikationen mit sich. Denn der Hauptverbindungshafen nach Sylt, Hoyer, lag nun in Dänemark. Die nun umständliche Anreise war ein wichtiger Grund dafür, dass schließlich 1927 der Eisenbahndamm, der nach Reichspräsident Paul von Hindenburg benannt wurde, eröffnet wurde.

Ein dunkles Kapitel läutete die Naziherrschaft ein. Auch die Nazigrößen und die Organisation Kraft durch Freude entdeckten Sylt als reizvolles Urlaubsland. Der Tourismus kam während des Krieges jedoch völlig zum Erliegen, die Insel wurde Sperrgebiet, massive Verteidigungsanlagen wurden errichtet. Erst ab dem 1950er Jahren konnte sich der Tourismus davon erholen und Sylt in neuem Glanz strahlen.


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